Antrag
Der Landesparteitag der CDU Baden-Württemberg möge beschließen:
Die CDU Baden-Württemberg setzt sich für die flächendeckende Einführung des Nordischen Modells in der Bundesrepublik Deutschland ein. Sexkauf durch Freier soll verboten werden, Prostituierte selbst dagegen straffrei bleiben. Dies ermöglicht ein konsequentes Vorgehen gegen Prostitution und Menschenhandel, ohne die betroffenen Prostituierten selbst zu kriminalisieren.
Begründung
In den vergangenen beiden Jahrzehnten hat sich Deutschland zum Bordell Europas entwickelt. Auch in Baden-Württemberg ist die Zahl der gemeldeten Prostituierten zuletzt um 26 Prozent gestiegen. Dabei stellt selbstbestimmte Prostitution in der Praxis eine seltene Ausnahme dar. Die eindeutige Mehrheit der in der Prostitution arbeitenden Frauen tut dies aus wirtschaftlicher Not oder aus Zwang. Vor allem aber bedeutet Prostitution in der Realität vieler Frauen, dass sie unter falschen Vorspiegelungen angelockt, über Jahre in schwerster Weise ausgebeutet und misshandelt werden.
Faktisch hat sich Deutschland zur Drehscheibe für Menschenhandel entwickelt. Dieser kriminelle Strukturen fördernde Zustand ist aus sicherheits- und menschenrechtspolitischer Perspektive untragbar.
Mit dem „Nordischen Modell“ lässt sich dieser Form des kriminellen Menschenhandels einen Riegel vorschieben. Denn nach diesem machen sich zwar die Zuhälter und Freier, nicht aber die Prostituierten strafbar. Zahlreiche europäische Länder wie Schweden, Frankreich oder Irland wenden das Modell bereits erfolgreich an. Mit Beschluss vom 14. September 2023 hat sich zuletzt auch das EU-Parlament für eine europaweite Einführung ausgesprochen.
Dass Frauen zur Ware gemacht werden, ist unvereinbar mit unserem christlichen Menschenbild: Die unveräußerliche Würde und Selbstbestimmung zu vieler Frauen werden in der Prostitution verletzt.
Zum Schutz der unveräußerlichen Würde und Selbstbestimmung von Frauen bedarf es daher eines flächendeckenden Sexkaufverbots.